Afrikanische Schweinepest (ASP)

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung bei Schweinen. Sie stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent, was ihr den Namen gegeben hat. Dort tritt sie hauptsächlich bei Warzen- aber auch bei Buschschweinen auf. Interessanterweise sind Warzenschweine resistent gegen das Virus und bilden keine klinischen Symptome aus. Wirts- und Zwischenwirtstiere des Virus sind nur Schweinen und Zecken, andere Tiere – inkl. dem Menschen – scheinen nicht empfänglich zu sein. Ob und welche Rolle andere blutsaugende oder auf Kadavern lebende Arthropoden bei der Übertragung der ASP spielen, ist noch wenig untersucht, vor allem in Europa.

Eine Erkrankung kann unterschiedlich verlaufen. Im extremsten Fall (akuter Verlauf) zeigen die Tiere hohes Fieber, Apathie und Blutungen und sterben häufig innerhalb von 48h. Beim chronischen Verlauf ist die Sterblichkeit gering und die Symptome sind weniger eindeutig (kleinere Würfe, Fressunlust, Hautveränderungen). Dazwischen sind weitere Verlaufsformen möglich. Die Verlaufsform ist vom genauen Virus-Typ abhängig. Der in Europa auftretende Typ führt primär zum akuten Verlauf der ASP.

Die Afrikanische Schweinepest verbreitet sich rasch und auf verschiedenen Wegen. Die Einschleppung in neue Gebiete erfolgt meist durch unachtsam weggeworfene Essensreste, die von Wildschweinen aufgenommen werden. In Wurst ist das Virus mehrere Monate infektiös. Zwischen Wildschweinen ist die Übertragung des Virus durch direkten Kontakt sowie durch die Aufnahme von kontaminierten Futter möglich, an dem vorher ein erkranktes Wildschwein gefressen hat. Ist die Afrikanische Schweinepest im Wildschweinbestand aufgetreten, kann sie sich rasch auf die Hausschweinpopulation übertragen, z.B. durch Jäger, die auch Kontakt zu Hausschweinen haben. Auch umgekehrt, vom Haus- zum Wildschwein, ist eine Übertragung möglich. Eine grosse Rolle hierbei spielt illegal entsorgtes Fleisch von erkrankten Hausschweinen, mit dem Wildschweine dann in Kontakt kommen.

Internationale Lage und Lage in der Schweiz

Die ASP ist bereits in einigen Ländern ausserhalb von Afrika aufgetreten. Meldungen über Fälle der Afrikanischen Schweinepest liegen aus Bulgarien, Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, Slowakei, Russland, Südkorea, Ungarn, Polen, Rumänien, Serbien, Ukraine, Vietnam, Indien, den Philippinen und China vor. In einigen dieser Länder wurde ASP bisher nur bei Wildschweinen festgestellt, bei den letzten acht der aufgelisteten Länder sind auch Hausschweinhaltungen betroffen. Tritt die Afrikanische Schweinepest in einem Land auf, ist sie nur sehr schwer wieder auszurotten.

Die Schweiz ist momentan noch ASP-frei, jedoch wird das Risiko, dass die Krankheit eingeschleppt wird, als hoch eingestuft. Daher werden durch den Bund und die Kantone Vorkehrungen getroffen und Übungen abgehalten, um beim ersten festgestellten Fall schnell und effizient reagieren zu können.

Quelle: Radar Bulletin, BLV

Karten zur Afrikanischen Schweinepest

Das FRIEDRICH-LOEFFLER-INSTITUT (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, veröffentlicht wöchentlich aktualisierte Karten zur Entwicklung von ASP. Darauf abgebildet ist die Befallssituation bei den Hausschweinebetrieben und den Wildschweinen.

Besonders interessant ist die animierte Karte der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE und dem Animal Disease Notification System ADNS mit den der EU gemeldeten Fällen/Ausbrüchen von Afrikanischer Schweinepest bei Wild- und Hausschweinen seit 2007 bis Oktober 2020.

Link zur ASP-Ausbreitung seit 2007, Homepage FLI unten rechts
ASP-Verbreitung in Europa Stand 23.09.2022
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