Anforderungsprofil an ASP-Spürhunde-Teams

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – auch bei der Spürhundearbeit. In der Ausbildung werden sowohl Hund als auch Führer/in geschult und begleitet, so dass nach erfolgreichem Abschluss ein gut ausgebildetes Team für die Seuchenbekämpfung zur Verfügung steht. Jedoch müssen sowohl Hund als auch Mensch gewisse Voraussetzungen mitbringen, um ein erfolgreiches ASP-Spürhundeteam werden zu können.

Was ein Hund mitbringen muss

Am Ende der Ausbildung muss ein ASP-Spürhund in der Lage sein, bis zu einer Stunde am Stück und mehrerer solcher Einheiten am Tag durch unwegsames Gelände zu laufen und konzentriert nach verendeten Sauen in unterschiedlichen Verwesungsstadien zu suchen. Er muss, hat er den Geruch einer toten Sau in die Nase gekriegt, diesen Geruch bis zum Ziel verfolgen und seinem/seiner Führer/in den Fund unverzüglich anzeigen.

Der Weg zu diesem Ziel ist nicht immer ganz einfach, weswegen der Hund gewisse Voraussetzungen bereits mit in die Ausbildung bringen muss. So muss der Hund über einen sehr guten Gehorsam verfügen (Begleithund 1, TKJ-Gehorsamsprüfung, Bringleistungsprüfung (BLP), Vollgebrauchsprüfung (VGP) oder gleichwertige Prüfungen), da er frei im Wald arbeitet, oft ausser Sicht des Hundeführers / der Hundeführerin, und jederzeit abrufbar sein muss. Er darf aufgescheuchtes Wild nicht verfolgen und muss Menschen (z.B. Spaziergänger, Teamkollegen) und andere Hunde ignorieren.

Grundsätzlich werden alle Hunde der Gebrauchshunderassen und deren Mischlinge berücksichtigt. Da die meisten Gebrauchshunderassen darauf selektiert wurden, einen hohen Arbeitseifer und Freude an der Kooperation mit dem Menschen zu zeigen, bringen solche Hunde, zumindest genetisch, mit, was ein guter Spürhund braucht.

Zudem braucht der Hund ein grosses Mass an Eigenständigkeit und Durchhaltevermögen. Dazu muss er gut motivierbar sein und Freude an der gemeinsamen Arbeit haben. Eine gute Umweltprägung ist wichtig, so dass der Hund bei plötzlich auftretenden Reizen nicht ängstlich oder gar kopflos reagiert, sondern souverän bleibt. Hierzu gehört auch die Schussunempfindlichkeit. Der Hund muss zudem physisch und psychisch in exzellenter Verfassung sein.

Tsara war bei der Suche erfolgreich, hat das Bringsel aufgenommen und den Hundeführer zum Fund zurückgeführt
Was ein Mensch mitbringen muss

Hund und Mensch arbeiten im Team. Es gelten deswegen grundsätzlich die gleichen Anforderungen an den Menschen wie an den Hund. Der/die Hundeführer/in muss in der Lage sein, sich mehrere Stunden am Tag durch unwegsames und unübersichtliches Gelände zu bewegen und die Position des Hundes im Auge zu behalten. Neben der physischen Gesundheit und einem guten Orientierungssinn muss der/die Hundeführer/in Freude daran haben, Neues zu lernen. Dazu gehört auch, sich mit der Biologie von Wildschweinen, der Jagd und Tierseuchen generell zu beschäftigen und sich Wissen in diesen Bereichen anzueignen. Zudem muss er/sie sich mit dem Einfluss von Wind, Topographie, Vegetation und Witterung auf die Verbreitung des Geruchs auseinandersetzen und in der Lage sein, seinen/ihren Hund so zu führen, dass das Gelände vollständig abgesucht wird.

Elementar für eine/n gute/n Hundeführer/in ist es, seinen/ihren Hund zu kennen und ihn lesen zu können. Er/sie muss wissen, was seinen/ihren Hund motiviert und was ihn frustriert. Lösungsorientiertes Denken, Einfühlungsvermögen und Frustrationstoleranz sind wichtige Eigenschaften für eine/n Hundeführer/in.

Am Ende der Ausbildung muss der/die ASP-Spürhundeführer/in bereit sein, erreichbar zu sein und innert nützlicher Frist mit seinem/ihrem Hund für einen Einsatz zur Verfügung zu stehen. Um das gewährleisten zu können, muss der Ausbildungsstand des Hundes durch regelmässiges Training stets hochgehalten werden.

Zusammengefasst: Hund
Zusammengefasst: Mensch

Welche Hunderassen sind geeignet?

  • Grundsätzlich können alle Gebrauchshunderassen und Gebrauchshundemischlinge an der Ausbildung teilnehmen.

Grundgehorsam

  • Der Hund muss einen sehr guten Grundgehorsam zeigen und jederzeit abrufbar sein.

Welche vorgängig bestandene Prüfung ist erwünscht?

  • Begleithund 1, TKJ-Gehorsamsprüfung, Bringleistungsprüfung (BLP), Vollgebrauchsprüfung (VGP) oder gleichwertige Prüfungen.

Welche Grundanforderungen muss der Hund mitbringen?

  • Der Hund muss eine gute Umweltprägung haben und gegenüber Umwelteinflüssen resistent sein (keine Schussangst, Lärm etc.).
  • Er sollte ein freundliches Wesen haben und sozialverträglich gegenüber seinen Artgenossen und Personen sein oder sie ignorieren.
  • Ideal ist ein auf Distanz lenkbarer Hund.

Was wird bei der ASP-Suche vom Hund erwartet?

  • Die Suche erfordert ein hohes Mass an Selbständigkeit.
  • Der Hund soll krankes und verendetes Schwarzwild selbständig suchen, finden und seinem/r Hundeführer/in anzeigen.
  • Der Hund darf den Fund nicht berühren, er darf ihn umgehen und beschnüffeln.
  • Der Hund muss physisch und psychisch gesund und in der Lage sein, am Tag mehrere Stunden zu arbeiten.

Was ist bei der ASP-Suche vom Hund unerwünscht?

  • Absolut unerwünscht ist ein Hineinbeissen (anschneiden), zerren oder sogar beuteln des Fundstückes.
  • Der Hund darf während der Suche abspringendes Wild nicht hetzen.

Was wird bei der ASP-Suche vom/von der Hundeführer/in erwartet?

  • Der/die Hundeführer/in muss im Falle eines ASP-Ausbruchs erreichbar und innerhalb nützlicher Frist mit seinem Hund einsatzbereit sein.
  • Eine gute körperliche Verfassung (Fitness).
  • Eine gute Geländetauglichkeit und Freude am kreuz- und quer durch den Wald Streifen.
  • Ein guter Orientierungssinn mit der Fähigkeit, genau zu beobachten.
  • Eine Jagdprüfung ist wünschenswert.
  • Der ASP-Spürhundeführer muss nach dem erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungskurs seinen Hund weiterhin trainieren und einsatzbereit halten.
Hundeführerin und Hund sind ein eingespieltes Team: Katja und Maggie
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